haus seidl

sanierung eines bauernhofes

harruck 28
3920 groß gerungs

zeitraum: 1997/1998
fotos: herbert baumgartner
plan: download (pdf)

drei vorgaben sind für die umgestaltung maßgeblich gewesen:

1. die grundstruktur des hauses beibehalten.
idee der revitalisierung war es, die grundstruktur des hauses - vom konstruktiven wie vom gestalterischen - zu erhalten. die fassade wurde entsprechend des vor-zustandes saniert, im inneren wurde auf die vergrößerung der raumhöhe durch abgraben bzw miteinbeziehen des dachraumes bewusst verzichtet.

2. erkennbare trennung zwischen "alt" und "neu".
diese trennung ist nicht nur eine in der reinen oberflächenbehandlung, sondern eine in konstruktion und material. das alte mischmauerwerk und die dippelbaumdecke wurde wieder verputzt und weiß gekalkt, die neuen trennwände wurden in ständerbauweise mit sperrholz/eternitbeplankung ausgeführt. um diese trennung noch weiter zu verstärken, wurde an den nahtstellen eine schattenfuge gesetzt.

3. rustikalität in ihrer ursprünglichen form einsetzen
so formal schlicht, so einfach wie die vorhandene, alte bausubstanz war, so formal schlicht, so einfach wurde der umgang mit material und farbe gewählt. diese beiden oberflächen-bestimmenden faktoren gehen eine symbiose ein - und zwar in der art, dass das material mehr oder weniger auch die farbe vorgibt. die eingesetzten materialien wurden mit ihrer natürlichen oberfläche verwendet, die natürliche materialqualität ist "gestaltung" genug. es fand keine materialverfremdende oberflächenveredelung statt, nur oberflächenschutz, der oft unumgänglich ist. durch diese oberflächenbehandlung bzw. -nichtbehandlung kann das material patinieren, die natürliche alterung stattfinden. das material wird, im ursprünglichen sinn des wortes, rustikal verwendet.

rustikal: lt. brockhaus: 1, ländlich-schlicht, bäuerlich; 2, von robuster, unkomplizierter (wesens)art; derb, grob.